22.10.17 Hamburger Morgenpost:
Ganz schön multikulti: Inzwischen hat jeder dritte Hamburger einen Migrationshintergrund. In Zahlen ausgedrückt heißt das: 630.000 Menschen mit Wurzeln im Ausland leben in der Stadt.
Spitzenreiter ist mit 91.000 Mitgliedern die türkische Gemeinde. Mit einigem Abstand folgen die polnische (57.000) und afghanische Gemeinde (39.000). Auf Platz vier und fünf fast gleichauf finden sich die Russen (25.000) und die Kasachen (23.000). Die MOPO hat bei einigen von ihnen nachgefragt: Wie lebt es sich in Hamburg?
„Jetzt lebe ich gern hier“
Vor 21 Jahren kam Natalia Dergatcheva (52) aus St. Petersburg nach Hamburg: „Ich habe lange gebraucht, um meine Identität zu finden. Zehn Jahre war ich hin- und hergerissen, ob ich nicht doch zurück in meine Heimat gehen soll.“
Doch sie entschied sich dazu, mit ihren zwei Kindern bei ihrem deutschen Mann zu bleiben. Heute fühlt sie sich als Russin, die gern im Ausland lebt. Schon seit 1997 ist sie Geschäftsführerin des Vereins „Tanzbrücke Hamburg“: „Mit unserem Angebot aus Sport, Musik, aber auch Sprachunterricht für Kinder und Erwachsene wollen wir Brücken schlagen zwischen Generationen und Kulturen. Jeder ist hier willkommen.“
Der Verein war sogar schon für den Nationalen Integrationspreis nominiert. Einmal im Jahr organisiert Natalia Dergatcheva den „Russischen Familientag“ in Planten un Blomen: „Hier kann jeder herkommen, russische Tänze und Spezialitäten ausprobieren.“ Sie sieht es als großen Vorteil, die deutsche und russische Kultur miteinander zu verbinden: „So kann man das Beste von beiden nehmen.“
Zum Bericht: https://www.mopo.de/hamburg/ganz-schoen-multikulti-hamburger-mit-heimweh-im-herzen-28630070