BRÜCKEN SCHLAGEN DURCH WORT UND SPIEL

Am 7. März 2015 trafen sich einige Kinder der Tanzbrücke Hamburg, ihre Eltern und die Leiter des Vereins an einem ungewöhnlichen Ort: Am Flughafen Hamburg, Terminal 1. Sie erwarteten ungeduldig den Flieger aus Sankt-Petersburg mit der Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Privatschule „Oplot“.

Zwölf Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 13 Jahren kamen für eine Woche nach Hamburg im Rahmen des Austauschprojektes „Brücken schlagen durch Wort und Spiel“. Dies war der zweite Teil des Projektes. Im ersten Teil besuchten unsere Kinder in den Herbstferien St.-Petersburg und konnten die „Oplot“-Schüler kennenlernen. Schon bei dieser ersten Begegnung entstanden zwischen den Kindern neue Freundschaften, die sie, trotz sprachlicher Schwierigkeiten, gerne und fleißig über die sozialen Netzwerke pflegten.

Deswegen freuten sich unsere Kinder darauf, ihre Freunde im März wiederzusehen und ihnen zu helfen, die schönste Stadt der Welt zu entdecken.

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In der Woche vom 07.03. bis zum 14.03.15 haben die Projektteilnehmer eine Menge gemeinsame Unternehmungen erlebt. Das Programm wurde von den Projektleitern so konzipiert, dass unsere kleinen Gäste in Hamburg sowohl etwas Neues erfahren und entdecken, als auch sich einfach entspannen und mit ihren Freunden Spaß haben konnten.

Der erste Tag des Besuches wurde in den Gastfamilien verbracht. Und schon an diesem Tag hatten die Kinder die Möglichkeit, mit Hamburg und Umgebung die erste Bekanntschaft zu schließen. Einige haben eine Hamburg-Fahrradtour mit der Gastfamilie unternommen, die anderen besuchten Lübeck oder Lüneburg mit ihrer typisch altdeutschen Architektur und konnten diese mit einem Becher Eis in der Hand bewundern.

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Ab dem zweiten Besuchstag begann das eigentliche Programm des Austauschprojektes. Vormittags gab es zahlreiche Ausflüge und nachmittags stand Deutschunterricht auf dem Plan. Die Förderung der deutschen Sprache für russische Kinder sowie der russischen Sprache für die Deutschen war ja eines der Ziele des Austausches.

Die Ausflüge halfen dabei, die deutsche Sprache nicht nur als Schulfach, sondern auch lebendig und als Kommunikationsmittel zu erleben, sich die Informationen dadurch zu gewinnen und schließlich die Motivation, Deutsch weiter zu lernen, mit nach Hause zu nehmen.

Bei der Ausstellung zur Druckgeschichte im Museum der Arbeit konnten sich die Kinder die alten Druckverfahren „live“ ansehen. Im Miniaturwunderland erlebten sie die normale Welt aus einer anderen Perspektive und im Dialog im Stillen – mit den anderen Sinnen. Nach dem Überblick über die Stadt bei einer Busrundfahrt haben sie die schönsten und bekanntesten Orte von Hamburg bei der anschließenden Stadtrallye selber erkundet.

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Einen Vormittag haben unsere Gäste mit ihren deutschen Freunden in einer Schule verbracht, um sich den Schulalltag der Gleichaltrigen anzusehen. Da in Hamburg zu dem Zeitpunkt Ferien waren, wurde die Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) besucht. In den Gruppen von 3 – 4 Personen durften sich die Kinder zwei Unterrichtsstunden ansehen. Dabei nahmen sie daran freiwillig aktiv Teil. Die Englischlehrerin berichtete mit Begeisterung, dass die russischen Kinder „aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt haben!“.

Wer fleißig arbeitet, soll sich auch gut erholen. Im JumpHouse und Rabatzz konnten sich die Kinder und ihre Begleiter mit vollem Einsatz austoben. Am allermeisten hatten aber alle Spaß beim gemeinsamen Ansehen des Animationsfilmes „Der Lorax“ und bei der Bearbeitung des dazugehörigen Quiz.

Am letzten Tag vor der Abreise wurden die Ergebnisse der Stadtrallye und des Quiz mitgeteilt und die aktivsten Teilnehmer wurden mit Preisen ausgezeichnet. Die deutsch-russische Gruppe stand gemeinsam vor dem Elternpublikum und erzählte die Gedichte von Erich Kästner. Dieser Moment war bestimmt für alle unvergesslich. Er zeigte, dass mittels dieses Austauschprojektes die deutsche Sprache als eine wahre Brücke zwei Kulturen miteinander vereinte.

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Am nächsten Tag am Flughafen konnten viele die Tränen nicht zurückhalten. Die Verabschiedung fiel schwer. Zum Glück gibt es immer noch soziale Netzwerke, die uns  dabei unterstützen, die Brücke aufrechtzuerhalten und vielleicht schon bald ein nächstes Treffen zu verabreden.

Wir freuen uns sehr über das erfolgreiche Projekt, bedanken uns bei allen Helfern und Helferinnen und sagen unseren lieben russischen Freunden: Auf Wiedersehen!

 

Text: Maria Kravtseva, Tatjana Werbenskij

 

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